AUS LIEBE & LEIDENSCHAFT

Meine Mama sagt …

Anneke … ihr könnt aber den Leuten beim Hoftag nicht immer nur das gleiche bieten … sich treffen, miteinander reden, Kaffee trinken und Kuchen essen. Da muss auch mal was anderes kommen.

Nein liebe Mama, genau darum gehts. Wir sind nicht Disney World. Es geht nicht um Attraktionen und Entertainment. Es geht um das Miteinander, andere Menschen kennenlernen, andere Ansichten und Meinungen hören, Gedanken teilen, Perspektiven wechseln. Nicht nur immer im gleichen Dunstkreis bleiben. Es geht ums Vermischen. Miteinander gestalten. Selbst tun. Zurück zum Wesentlichen weg vom Entertainment.

Anneke die Leute wissen gar nicht was ihr da macht … Ihr müsst mehr Flyer drucken, ihr müsst mal was in die Zeitung schreiben, ihr müsst Werbung, Werbung, Werbung machen, eure Webseite muss einfacher werden, man muss ja sogar scrollen … .

Können tun wir das alles ABER wer soll die Flyer bezahlen? Wer verteilt sie in der Stadt? Ist das gut für unsere Bäume? Ich kann mich erinnern, da war es an uns selbst Informationen einzuholen. Da rannte man in die Bibliothek oder fuhr kilometerweit, um die Meinung eines Experten einzuholen. Man abonnierte die Zeitung, um sich jeden morgen damit zu beschäftigen, was in der Welt los ist. Heute denkt jeder … Informationen, die ihn betreffen, müssten direkt zugestellt werden … kurz und knapp, verständlich, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und auf das richtige Endgerät. Und was das scrollen angeht … hast du schon mal einen Bus gesehen, wo alle Passagiere in der ersten Reihe sitzen können?

Anneke … eure Texte sind zu schwierig und viel zu lang.

Bis zu einem gewissen Punkt gehe ich hier mit, man kann Texte verständlicher schreiben und sicherlich auch kürzen. ABER … wir wollen ganz viele verschiedene Menschen ansprechen. Fördermittelgeber, Bürgerinnen und Bürger, Kinder, Jugendliche …. . Jeder von ihnen hat ein anderes Verständnis und Anspruch an die inhaltliche Ausgestaltung eines Textes. Wir geben uns die größte Mühe die goldene Mitte für alle zu finden. Wir üben uns und freuen uns über jeden und jede, die uns dabei unterstützen. Wenn es uns nicht gelungen ist verständlich zu sein, dann freuen wir uns über ein persönliches Gespräch. Ist sowieso immer schöner.

Anneke … ihr müsst eure Texte mal kürzer machen. Am besten in einem Satz schreiben was ihr macht. Die Leute lesen das nicht.

War das geschriebene Wort nicht mal ein wichtiger Teil unserer Kultur? Warum wollen wir jetzt immer alles kurz in einem Satz haben? Warum wollen wir uns nicht mehr die Zeit nehmen, uns länger als ein paar Sekunden mit etwas zu beschäftigen? Gerade heute, wo die Welt komplexer zu werden scheint, ist es wichtig die Dinge von vielen Seiten zu beleuchten, bevor man sich eine Meinung bildet. … Ich glaube wir müssen wieder lernen auszuhalten und zu hinterfragen. Aushalten einen längeren Text zu lesen, denn nicht alles ist auf einen Satz kürzbar. Zu hinterfragen, wenn wir die Dinge nicht verstehen oder selbst zu recherchieren. Das World Wide Web hat unendliche Möglichkeiten.

Dazu ein kleiner Tipp

GedankenTANKEN