Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung Sachsen-Anhalts, übernimmt die Schirmherrschaft für das Kunst- und Kulturfestival „Kunstkurort Zauberberg – Amuse Gueule“ im ländlichen Harzvorland. Das gemeinnützige und ehrenamtlich organisierte dreitägige Festival verzaubert vom 14. bis 16. Juni 2019 einen längst verlassenen, aber nicht vergessenen Ort mit Kunst, Kultur, Interaktion, Erinnerung und Zukunft. Das ehemalige Schulungszentrum „Großer Ziegenberg“ wird zum Kunstkurort Zauberberg und lädt alle zwischen 0 und 100 Jahren zu einem „Kleinen Gruß aus der Kulturküche“ ein.
Der Ort, historisch politisch belastetet, prägt unübersehbar Landschaft und Stadt. Der Gebäudekomplex hoch oben im Wald diente von 1938 bis 1945 als „Nationalpolitische Erziehungsanstalt“, in DDR-Zeiten als SED-Bezirksparteischule. Jetzt stehen die Räume leer. Die Vereine Kulturanker e. V., Magdeburg, und heimatBEWEGEN e. V., Ballenstedt, werden gemeinsam mit mehr als 150 Kunst- und Kulturschaffenden sowie Kooperationspartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft diesen Ort auf Zeit zurückerobern und in einem demokratischen, partizipativen, mutmachenden Kontext neu definieren. Kulturelle Veranstaltungen aus den Bereichen Theater, Literatur, Musik, Film, Geschichte und Wissenschaft sollen möglichst viele Menschen auf den Ziegenberg locken.
„Orte für Kultur und Begegnungen in ländlichen Räumen sollen die Entwicklung neuer konzeptioneller Ansätze für die kulturelle Infrastruktur und deren Umsetzung fördern. Durch Öffnung und Vernetzung bzw. Bündelung von kulturellen Angeboten wie auch Angeboten der Bildung und Begegnung verstehen sich diese Orte als Ankerpunkt für kulturelle Vielfalt, als ein Beitrag der Kultur zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts, zur Schaffung von gleichwertigen Lebensverhältnissen und zur Stärkung von Identität. Der Weg zu diesem Ziel braucht Begleiter*innen, Motoren und Ermöglicher. Gerne unterstütze ich den Kunstkurort Zauberberg und die Menschen hinter diesem Projekt, denn intermediäre Organisationen und ‚Social Entrepreneure‘ wie heimatBEWEGEN und Kulturanker zeigen, wie es gehen kann“, begründet Minister Willingmann sein Engagement.
„Viele Menschen in unserer Heimat sind von Vielem enttäuscht, resignieren beim Blick in die Zukunft und stecken den Kopf lieber in den Sand, als in die Sterne zu schauen. Diese Haltung hat gefährliche Auswirkungen auf unsere Zukunft, die unserer Kinder und unserer ländlichen Region. Es fehlt immer an Interaktion, Kommunikation, Visionen und Gestaltungskraft. Wir wollen und müssen den Mut haben, die Finger in genau diese Wunden zu legen, um die Lücken zu schließen. Denn wir wollen eine Stadt, die tief verwurzelt bereit ist, sich immer wieder zu wandeln. Eine Stadt, in der Menschen leben, die es schaffen, ihre Ideen und Visionen zu verbreiten und unerschrocken in die Zukunft blicken. Wir wollen ein Möglichkeitsfeld schaffen, in dem spielerisch, kreativ, künstlerisch, erkenntnisreich, inklusiv, partizipativ agiert und über Zukunft nachgedacht, geredet und daran ‚gebastelt‘ wird. Der Kunstkurort Zauberberg soll so ein Möglichkeitsfeld schaffen und die Menschen davon überzeugen, dass Eigenengagement und -verantwortung tolle Projekte hervorbringen kann und dass unsere Region so wie sie ist, sehr viele schöne Seiten hat“, so Anneke Richter, Vereinsmitglied und eine der Initiatorinnen des Projektes.
Gefördert wird das Projekt durch die Kulturförderung des Landes Sachsen-Anhalt, der Friedrich Ebert Stiftung Landesbüro Sachsen-Anhalt, Lotto Toto Sachsen-Anhalt, das Programm „KulturAllianzen“ der Allianz Kulturstiftung und das Neulandgewinnerprogramm der Robert Bosch Stiftung. Auf unserem Weg begleiten uns ganz viele Möglichmacher*innen, ohne die die Planung und Umsetzung der Veranstaltung unmöglich wäre.
Mehr Informationen zum Festival unter
www.kunstkurortzauberberg.de
