AUS LIEBE & LEIDENSCHAFT
fabunity

Auf den Spuren von Alexander von Humboldt

Außerschulische Lernorte schaffen Möglichkeitsraum
für Kinder und Jugendliche im Harz

Das Netzwerk FABUNITY – bestehend aus vier Verbundpartnern aus der Harzregion und 16 weiteren regionalen und überregionalen Kooperationspartnern unterschiedlichster Branchen – wird als eines von bundesweit 22 regionalen Verbünden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Verbundpartner – heimatBEWEGEN e. V., Ballenstedt, die Hochschule Harz, die Kreativwerkstatt Aschersleben, das Leibniz Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) mit dem Grüne Labor Gatersleben – und seine Kooperationspartner, wollen damit die Zukunft der Harzregion aktiv mitgestalten. FABUNITY erschließt Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 16 Jahren ein Möglichkeitsraum, in dem forschend, kreativ, künstlerisch, erkenntnisreich und partizipativ agiert und über Zukunft nachgedacht, geredet und daran gebastelt wird. In kreativen, außerschulischen Lernorten und temporären Pop-Up-Kiosken (u. a. im Leerstand, Freizeit- oder (Geschäfts-)Räumen im ländlichen Raum) verorten sich Angebote mit dem Fokus Mathematik, Naturwissenschaft, Technik und Informatik – kurz MINT – die auf die nachhaltige Entwicklung der Region ausgerichtete Themen auffächern. Der Förderzeitraum ist zunächst auf die Jahre 2021 bis 2023 ausgerichtet.

„Es ist uns eine Herzensangelegenheit, Kinder und Jugendliche aus der Region mit spannenden Themen an besonderen Orten zu inspirieren. Orte, in denen Menschen miteinander und voneinander lernen und uns die Möglichkeit öffnen, neue Konzepte des Lernens, des Lebens und des Arbeitens auszuprobieren und zu entwickeln“

so Verbundkoordinatorin Nicole Müller.

Das FABUNITYlab – als außerschulischer Lernort verortet auf dem heimatHOF Gut Ziegenberg – nutzt die gemeinnützig geschaffene räumliche und digitale Infrastruktur des Vereins heimatBEWEGEN e. V.. Es entsteht ein Makerspace mit Werkstatt – das FABUNITYlab. Hier können Jugendliche zum Beispiel selbstständig Musik und Kompositionen programmieren, in einem Gaming Workshop eigene Computerspiele konzipieren und programmieren und mit Hilfe von Sensorik und Selbstbaukits Umweltdaten im Wald erheben und Klimaphänomene verstehen. Traditionelles Handwerk und neue Technologien finden hier genauso Platz wie ein Duftlabor, in dem Jugendliche lernen, anhand von einheimischen Pflanzen eigene Essenzen zu destillieren und Düfte zu kreieren.

Die Hochschule Harz ist als zuverlässiger Wissenschaftspartner in der Region Harz und darüber hinaus bekannt und verwurzelt. Einer der Schwerpunkte der Hochschule liegt dabei auf innovativen Studiengängen der Fachrichtungen Automatisierungstechnik und Informatik. Erste konkrete Studienerfahrung sammeln die Jugendlichen durch die Besuche in den STUDYlabs der Hochschule. In den modern ausgestatteten Laboren kann den Schüler*innen ein Zugang zu Zukunftsthemen wie 3D-Druck, Robotik, Virtual Reality oder bildverarbeitenden Systemen ermöglicht werden. In den Laboren des Fachbereichs Automatisierung und Informatik werden unter anderem durch mehrtägige Projektarbeiten die Inhalte der Technik- und Informatik-Studiengänge vermittelt. Hier wird experimentiert wie bspw. Strom aus Sonnenlicht- und Muskelkraft erzeugt wird oder Modellrennwagen mit Sensoren gesteuert werden. Im Rahmen der mobilen Experimente können Schüler*innen bspw. lernen, eigenständig Solarzellen zu bauen und deren Funktionsweise zu verstehen oder erste Programmiererfahrungen sammeln, indem sie mit Hilfe der sogenannten senseBox Umweltdaten sammeln, auslesen und bewerten. Durch die Mobilität dieser kleinen Experimente können diese an unterschiedlichen außerschulischen Lernorten des Clusters stattfinden.

Die Kreativwerkstatt Aschersleben ist ein außerschulischer Lernort, der mit seinen Werkstätten individuelle Begabungen auf künstlerischem und wissenschaftlichem Gebiet und ein Möglichkeitsfeld in der bildenden und darstellenden Kunst, Sprache/Literatur und Naturwissenschaft fördert. In verschiedenen Arbeitsgemeinschaften, Workshops und Projektwochen tauchen die Schüler*innen z. B. in die Welt der Wild- und Gartenkräuter ein, üben sich in der Architektur im Entwurf und in der Planung von Gebäuden und programmieren in unterschiedlichen Entwicklungsumgebungen Apps & Co in der Medien AG.

Im PLANTlab finden Experiment-Reihen für Schülerinnen und Schüler statt. Das PLANTlab ist ein Lernort, der praxisnah mit der Forschungslandschaft des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) verknüpft ist. Es wird durch das IPK zusammen mit dem Grünen Labor Gatersleben initiiert und bietet den Raum, tiefe Einblicke in die Pflanzenforschung mithilfe von Experimenten zu erhalten. Dabei integrieren die verschiedenen Experimentreihen zur Biodiversität und Pflanzengenetik wissenschaftliche Standards und den aktuellen Erkenntnisstand der Forschung, wobei eigene Fragestellungen der Schüler*innen in die Versuchsreihen einfließen. Eine eigene Forschergruppe arbeitet nach ausgewählten Vorbildern von Arbeitsgruppen in den Forschungsabteilungen am IPK und erarbeitet eigene Versuchsreihen zum Beispiel zum Thema „Pflanzliches Wachstum“.


Die Kooperationspartner

Agrargenossenschaft Ballenstedt eG, Ballenstedt ++ Bureau Anhalt gGmbH, Berlin ++ Dachbaukunst Quedlinburg GmbH ++ Forsthaus Friedrichshohenberg in Trägerschaft des Förderkreises Konradsburg e. V. ++ Handwerkskammer Magdeburg ++ Harzer Tanne GbR, Ballenstedt ++ Jacobs GbR, Ballenstedt ++ Jungen Tüflter gGmbH, Berlin ++ Landkreis Harz ++ Na LOS! Netzwerk außerschulische Lernorte in Sachsen-Anhalt ++ Ökogarten Quedlinburg in Trägerschaft des Fördervereines für Natur- und Umweltzentren Quedlinburg e. V. ++ Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ++ Stadt Ballenstedt ++ SNP Deutschland GmbH, Thale ++ VERUGA GmbH, Osterode Harz ++ Wissenschaft im Dialog gGmbH, Berlin

Mehr Informationen unter
www.heimatbewegen.de/fabunity


Zum Förderprogramm des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert und regt mit einer finanziellen Unterstützung den Zusammenschluss maßgeblicher Akteure in der Region an, um langfristig außerschulische Strukturen und niederschwellige Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren insbesondere Mädchen aufzubauen. Die entsprechende Richtlinie zur Förderung regionaler Cluster für die MINT-Bildung von Jugendlichen (MINT-Bildung für Jugendliche), wurde am 11.11.2019 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. Im ersten Schritt wurde eine Antragsskizze beim Bundesministerium für Bildung und Forschung eingereicht. Die im Rahmen der Förderbekanntmachung eingereichte Skizze wurde von einem unabhängigen Expertengremium begutachtet und zur Förderung empfohlen. Im Anschluss daran wurde der förmliche Antrag beim Bundesministerium für Bildung und Forschung eingereicht.

Weitere Informationen zum Förderprogramm
www.bildung-forschung.digital/de/


Pressemitteilung zum Download