Im Rahmen des Forschungsprojekts VITAL – Vereine und Initiativen für Traditionspflege und Attraktivitätserhalt in ländlichen Räumen, das von der Hochschule Harz gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen und kommunalen Partnern durchgeführt wird, fand am 25. Juni 2025 eine offene Werkstatt zum Thema Gute Zusammenarbeit zwischen Verein und Kommune gestalten statt.
Rund 40 Teilnehmende aus Vereinen, Initiativen und Kommunen kamen auf dem Gut Ziegenberg in Ballenstedt zusammen, einem Ort mit besonderer Symbolkraft für Wandel, Gemeinschaft und bürgerschaftliches Engagement. Eingeladen hatten die Hochschule Harz und der Präsident des Harzklubs, Prof. Dr. Oliver Junk.
Die Werkstatt diente als Austausch- und Lernraum für engagierte Akteur*innen aus dem ländlichen Raum. Ziel war es, gemeinsam zentrale Fragen zu bearbeiten: Wie gelingt eine Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen Kommunen und Ehrenamt? Welche Herausforderungen prägen den Alltag Engagierter? Welche Beispiele gelungener Kooperation existieren bereits? Welche Veränderungen braucht es, um gemeinsam Zukunft zu gestalten?
Im Zentrum der Werkstatt stand ein World-Café-Format mit vier Thementischen, das den offenen und gleichberechtigten Austausch zwischen Ehrenamtlichen, Vereinsvertreterinnen und Kommunalakteurinnen ermöglichte. Die Teilnehmenden wechselten im Laufe des Abends zwischen den Tischen und brachten ihre Perspektiven, Erfahrungen und Ideen ein. Jeder Tisch widmete sich einem thematischen Schwerpunkt:
Thementisch A – Unsere Vision von der idealen Zusammenarbeit:
Hier wurden konkrete Voraussetzungen für eine gelingende Kooperation zwischen Ehrenamt und Kommune erarbeitet – von gegenseitigem Rollenverständnis über Kommunikationsstrukturen bis zur Sichtbarkeit gemeinsamer Erfolge.
Thementisch B – Anerkennung und Wertschätzung:
Diskutiert wurden sowohl bestehende Formen der Anerkennung als auch Wünsche nach neuen Ansätzen, um langfristige Motivation, Authentizität und Sichtbarkeit von Wertschätzung sicherzustellen.
Thementisch C – Verwaltung im Ehrenamt:
Der Fokus lag auf bürokratischen Hürden, Haftungsfragen und Fördermittelpraxis. Gemeinsam wurden Ideen entwickelt, wie Verwaltungsprozesse entlastet und durch digitale Lösungen verbessert werden können.
Thementisch D – Engagement 4.0:
Hier ging es um die Zukunft des Ehrenamts: neue Rollenmodelle, die Ansprache jüngerer Generationen, kreative Mitgliedsgewinnung und digitale Sichtbarkeit standen im Mittelpunkt.
Die moderierten Gespräche ermöglichten es, Wissen und Erfahrungen praxisnah zu teilen, Bedarfe offen zu benennen und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln – getragen von der Überzeugung, dass Veränderung nur im Dialog gelingt. Die Ergebnisse der Werkstatt fließen direkt in die Analyse- und Leitfadenentwicklung des Forschungsprojekts VITAL ein. Das Projekt zielt darauf, durch Interviews, Workshops und Praxisbeispiele Handlungsempfehlungen für eine bessere Zusammenarbeit von Ehrenamt und Kommune zu entwickeln. Die Werkstatt zeigte eindrucksvoll, wie viel Innovationskraft im lokalen Engagement steckt – und wie groß der Bedarf an struktureller Unterstützung ist.
Engagement braucht Haltung, Zeit und Raum – und die Bereitschaft, voneinander zu lernen.
Die Werkstatt ist Teil des Forschungsprojektes Vereine und Initiativen für Traditionspflege und Attraktivitätserhalt in ländlichen Räumen und wird gefördert durch die Deutsche Stiftung Engagement und Ehrenamt.
