AUS LIEBE & LEIDENSCHAFT

Sach jetzt ma …

Kunstkurort Zauberberg … kommt da was im nächsten Jahr oder nicht?

Tja … diese Frage treibt uns nun schon seit vier Wochen um. Immer noch erfüllt von so vielen wunderbaren, aufregenden und aufreibenden Eindrücken und Erfahrungen, Zuspruch, Lob, Kritik … kommen wir immer wieder an vielen Punkten miteinander ins Gespräch und können diese Frage nicht spontan beantworten. Denn wir stellen fest, das ist keine Frage des JA oder NEINS sondern in der näheren Betrachtung ein komplexes Konstrukt aus verschiedenen Fragestellungen und zu berücksichtigender Aspekte.

Machen wir das nochmal? Wenn ja unter welchen Umständen? Mit welchen Inhalten? Mit welchen Partnern? Mit wieviel Geld? Wie lange? Mit welchen Fördermitteln? Was ist mit den Angeboten auf dem Hof? Wieviel Kraft wollen wir wo reinstecken? Schaffen wir das beide Orte zu bespielen? In welchem Zeitraum? Wann? Was muss dafür hinten anstehen? Wie wichtig ist uns was? Für solch eine komplexe Fragestellung braucht es scheinbar ein Wunder, um unvoreingenommen und sachlich zum Ergebnis zu kommen. Da fällt uns unsere Mentorin Siri Frech aus dem Neulandgewinnerprogramm ein. Sie begleitet uns mit Rat und Tat. Und auch in diesem Fall hat sie einen guten Tip für uns, den auch unsere Nici und unsere Maria schnell begeistert. Nici bringt es in der Einleitung unseres konspirativen Treffens am Montag Abend auf den Punkt … „Endlich sind wir uns mal nicht alle einig und ich freue mich, mit einer besonderen Methode in die Gruppenarbeit zu gehen.“ Die Methode heißt „Systemisches Konsensieren“. Herjeee was für ein Wort. Da stellt sich gleich die nächste Frage …

Was ist eine Methode und wie soll sie uns helfen? In Stillarbeit bekommen wir die erste Aufgabe … 5 Minuten Zeit … wir sollen aufschreiben wie wir uns den Kunstkurort 2020 vorstellen könnten. Würden wir es wieder tun? Was hat uns gut gefallen? Was nicht? Was würden wir beibehalten? Was würden wir ändern? Dann tragen wir fein in der Reihenfolge OHNE DAZWISCHENSCHNATTERN – denn Regeln gibts hier auch noch bei der ganzen Sache – unsere Ergebnisse vor. Fein dokumentiert und gesammelt werden diese dann geclustert und dann dürfen wir bepunkten. Hier beantworten wir in fein festgelegter Reihenfolge die Frage …

Welchen persönlichen Wiederstand – auf einer Skala von 0 (für geringen Wiederstand) und 10 (für sehr hohen Wiederstand) empfindet ein jeder beim jeweiligen Lösungsansatz? Und so bepunkten wir jeder für sich. Der gemeinsame Konsenz unserer jetzt inzwischen schon vier Stunden andauernden Zusammenkunft lautet …

WENN WIR ES DENN MACHEN DANN … ein Wochenende, mit vorbereitenden Workshops/Mitmachformaten/Aktionen/Angeboten im Vorfeld, die insbesondere auf dem heimatHOF Gut Ziegenberg und die Stadt hinein wirken und sich auf das erste Halbjahr 2020 verteilen und auf das Event Kunstkurort Zauberberg einzahlen. Dafür wollen wir natürlich und unbedingt Mitmacher, Brückenbauer und Vorwärtsmacher gewinnen. Die Arbeit muss auf mehrere kleinere Projektgruppen verteilt werden. Das Kernteam braucht einen intensiveren Austausch. Achtung Vereinszwecke bitte dabei nicht aus den Augen verlieren! Das Thema „Zwischen Identität & Verführung“ ist perfekt, angesichts der sich wandelnden Zeiten und dem sich jährenden Jubiläum der Deutschen Einheit. Die Location sollte der Große Ziegenberg sein. Was die Angebote angeht … da entscheiden wir uns für „Weniger ist Mehr“. Und gute Angebote sollten wiederholt werden. Die Kunstausstellung sollte unbedingt beibehalten werden. Nichts war wunderbarer als die KünstlerInnen und ihre Werke. Mitmachangebote vor Ort unbedingt! Wir gehen auf zwei Bühnen mit generationsübergreifendem Partyangebot am Samstag Abend. Wir dachten so Waldbühne Elektro und Infield Live-Band.

Und woran hängt noch mal das mit dem „WENN WIR DAS DENN MACHEN …“. Natürlich am Geld wie immer. Denn Planungssicherheit gibts im Fördermittelgeschäft bis zum letzten Tag nicht. Nur so als Exkurs … unseren letzten Förderbescheid für den Kunstkurort Zauberberg 2019 erhielten wir 2 Tage nach der Veranstaltung. Also eine Zitterparty durch und durch und nüscht für schwache Nerven.

So und bei der letzten Frage des WANNS sind wir hin und her gerissen. Der Termin sollte im Sommer sein, bestenfalls nicht in der semesterfreien Zeit, damit wir auch Studierende der Hochschulen Sachsen-Anhalts zum Mitmachen gewinnen können. Er sollte natürlich nicht mit irgendeinem anderen Ereigniss in Ballenstedt kollidieren – was eigentlich schier unmöglich ist. Zudem sind zwei Wochen Pfingstferien, der „Tag des Nachbarn“ fällt auf das Pfingstwochenende und dann stapeln sich Gartenlust, das Klassikkonzert der Curly Strings, Rockharz und die Sommerferien aufeinander und es bleibt zu überlegen, ob nicht der „Tag des offenen Denkmals“ ein geeigneter wäre. Sehr nah dran an „Folk in Park“. Ist das nicht auch nen bissele ungünstig? Und ist es da nicht schon zu kalt für einen lauen Mittsommerabend wie wir ihn in diesem Jahr erleben durften? Und schon haben wir die nächste Fragestellung die es zu besprechen gilt 🙂

Hach was soll ich sagen … kurz vor Mitternacht fall ich tot ins Bett, an Schlaf nicht zu denken, denn ich sortiere vor meinem geistigen Auge mögliche Veranstaltungsformate, die jeweiligen Kosten dazu, die Schlagwörter für die Fördermittelanträge und die ToDos, die sich daraus ergeben. Man könnte sagen … das würde ich mir ja nicht antun … oder andersrum …

Faszination ist wohl die unerschöpflichste Quelle menschlicher Kreativität und Veränderungsbereitschaft.

Peter Kruse

In diesem Sinne, vielleicht schlaf ich morgen ja besser
Ergebens Eure Frau Richter

PS: Peter Kruse #mussmangesehenhaben