RÜCKBLICK #02.2024
Die letzten Monate standen ganz im Zeichen des Aufbaus neuer Verbindungen und Kooperationen aus denen eine ganz vielfältige und wunderbare Zusammenarbeit an gemeinwohlorientierten Projekten entsteht. Und der ganz besondere Moment dabei ist für uns zu erkennen, dass die Vielfältigkeit der Perspektiven und Verbindungen eines Jeden dabei eine Bereicherung für jegliches Tun ist. In diesem Sinne wünschen wir Euch eine wunderbare Sommerpause.
Anneke & Nicole
Lokale Zusammenschlüsse von engagierten Vereinen, Institutionen und auch Unternehmen – das steht im Fokus des Engagementnetzwerkes der Gemeinde Ballenstedt. Alles dreht sich hier darum, möglichst langfristige und lebendige Netzwerke aufzubauen, welche sich für Ballenstedt und die Menschen vor Ort einsetzen und an den Hebeln einer lebendigen Stadtgesellschaft ziehen. So werden oder wurden das ganze Jahr 2024 viele wunderbare Projekte verwirklicht.
So besucht die E-Jugend des E.F.C. Kronberg 1910 die gleichaltrige Fußballmannschaft des FSV Askania Ballenstedt. Unter Beteiligung der Städtepartnerschaftsvereine Ballenstedt-Kronberg und Kronberg-Ballenstedt soll ein erlebnisreiches Wochenende für die Kinder gestaltet werden. Dazu zählt unter anderem ein Kinder- und Familienfest. Die Stadt Ballenstedt, Countryclub Ballenstedt, Gewerbeverein, Hospizverein und Feuerwehr Ballenstedt organisierten gemeinsam das Osterfeuer und gaben den passenden Rahmen für den Fortbestand des Brauchtums. Der Schloss- und Schlossparkverein und Kirchgemeinde entwickeln eine mehrwöchige Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendliche, in welchem diese sich mit unterschiedlichen medialen Mitteln mit dem Thema Vergänglichkeit auseinandersetzen. Der Harzclub erneuert das Dach der Schutzhütte an der „Hohen Warte“. Das vorhandene Dach ist durch die üblichen Witterungseinflüsse so stark beschädigt, dass nur noch eine Erneuerung Abhilfe schaffen kann. Geplant ist eine Stehfalzdeckung mit unterliegender Holzschalung. Bei der Erneuerung werden Auszubildende der Dachbaukunst Quedlinburg GmbH und andere Jugendliche mit einbezogen, um die Attraktivität des (Dachdecker-)Handwerks und die Angebote des Harzklubs kennenzulernen. Und Radisleben wird dieses Jahr 1060 Jahre alt und möchte diese Feierlichkeit im Rahmen des Kirschtanzes um künstlerische Formate sowie Spielgeräte für Kinder erweitern.
An einem wunderbar sonnigen Tag im Mai frühstückten wir mit Vertretern der Landespolitik Sachsen-Anhalt. Gemeinsam mit den Neulandgewinner*innen Margret Feger aus Belleben und Fabian Stankewitz aus Gröningen und dem Programmbüro Neulandgewinner ging es uns darum das zivilgesellschaftliche Engagement und ihre Wirkung auf Wirtschaftsregionen zu betonen. Denn es gilt Nägel mit Köpfen zu machen, wenn man die Innovationsstrategie Sachsen-Anhalt ernst machen will. Denn hier steht geschrieben: „Innovationsprozesse profitieren davon, dass auf allen Ebenen Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven, Erfahrungen und Kompetenzen einbezogen werden. … Hier setzt die Innovationsstrategie des Landes an. Sie betrachtet das gesamte Innovationsökosystem in Sachsen-Anhalt mit seinen vielfältigen Akteuren und legt dabei einen breiten Innovationsbegriff zu Grunde, der neben technischen auch nichttechnischen Innovationen, innovative Prozesse und soziale bzw. gesellschaftliche Innovationen umfasst.“
Wir haben es getan und uns mal wieder in eine umfangreiche Antragstellung gestürzt. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert mit der Bekanntmachung „Soziale Dorfentwicklung – Starke Gemeinschaften für zukunftsfähige ländliche Räume“ im Rahmen des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) innovative Projekte, die zur Stärkung von Gemeinschaften in ländlichen Städten und Gemeinden beitragen. Man darf nicht denken, Fördermittel kommen von allein. NEIN dafür ist harte Arbeit notwendig. Erst mal muss man sich durch eine Förderbekanntmachung kämpfen und inhaltlich verstehen worum es geht und wie die Förderbedingungen sind. Dann schreibt man sich die Finger wund und sammelt alle Unterlagen zusammen: 15 Seiten Vorhabenbeschreibung, ein detaillierter Kostenfinanzierungsplan, zahlreiche ergänzende Unterlagen und naja das wohl essentiellste eine IDEE die das Förderprogramm auch trägt. Dabei reicht man erst eine Projektskizze ein, die begutachtet wird und dann dürfen wir – wenn wir den Zahn der Zeit getroffen haben – in die Vollantragstellung eintauchen. Und zu guter letzt muss man sich durch EASY-Online kämpfen. Ach und nicht zu vergessen der vermalledeite Eigenanteil. Irgendwoher braucht es auch einen Eigenanteil. Zum Glück haben wir dafür solche Institutionen und Aktionen wie die Postcodelotterie und das Projekt Glück in Dosen. So kann man die Spenden durch die Beteiligung an der Förderausschreibung verzehnfachen. Trotz aller Anstrengungen machen wir das und sind sehr dankbar für die Möglichkeit, weil wir Erfüllung darin finden, unsere Stadt zu gestalten.
Just am letzten Maitag gab ein großer Teil des Scheunendaches nach dem lang anhaltenden Regen nach und brach in sich zusammen. Und auf die dicken Regenwolken und den Schreck folgte ein Vormittag mit Sonne und Wolken, jede Menge Mitmach- und Kreativangeboten und fasznierten Kids. Die Kids der Kita Nicolaihof säeten und gärtnerten und die Teens von der Brinkmeyerschule Ballenstedt schnitzen mit Christian in der Holzwerkstatt, sprayten mit Maria kleine Kunstwerke auf alten Fliesen und programmierten mit Nicki kleine Spiele.
Ganz in diesem Zeichen stand auch Ende Juni unser abwechslungsreicher Ferienkalender auf Gut Ziegenberg, der spannende Angebote wie die Natur-Werkstatt, Baumbildermagnete gestalten und 3D-Druck bereithielt. In unserer Bastel- und Holzwerkstatt entstaden einzigartige Kunstwerke, während der Cajonbau handwerkliche Fähigkeiten förderte.
Im Januar 2021 stürzten wir uns gemeinsam mit der Hochschule Harz, der Kreativwerstatt Aschersleben, dem Leibnizinstitut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung und elf weiteren Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft mit dem Projekt FABUNITY in das Abenteuer, gemeinsam Kreativ- und Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche an außerschulischen Lernorten wie dem Gut Ziegenberg in Ballenstedt oder dem Grünen Labor in Gatersleben zu öffnen. Nun drei Jahre später Ende Juni 2024 wird es Zeit zurückzublicken. Was haben wir geschafft? Was hat gut geklappt? Wo lagen die besonderen Herausforderungen? Schaut gerne mit uns gemeinsam auf die Arbeit auf dem Gut Ziegenberg und in der gemeinsamen Zusammenarbeit mit unseren Partnern zurück.
Eins ist jeden Falls sicher, wir glauben an die Idee der Offenen Werkstätten und freuen uns deshalb umso mehr, dass in Rieder die Idee keimt, in einer Industriehalle im Gewerbegebiet, eine offene Werkstatt zu gründen, in der sich Jung & Alt, Groß & Klein Werkzeug und Wissen teilen können. Denn in kaum einem Bereich schlägt der Mangel an Nachwuchs- und Fachkräften stärker durch als im Handwerk. Anfang Juni gabs das erste Werkstatt schnuppern in der Werkstatt Rieder. Lasern, Tischlern, Emallieren, 3D-Druck, Sprayen mit Schablonen und vieles mehr stand auf dem Programm. Schaut doch mal rein, hier entsteht ein Ort zum Hören, Fühlen, Begreifen und Fühlen.
Mitte Juni besuchten die Studierenden der Medienbildung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg wieder unser beschauliches Städtchen. Nach einem fast ruhigen Start unterm Zelt auf dem Gut Ziegenberg, ging es auch gleich in die Vollen mit dem Entwurf der Storyboards. Zwischendurch brachten sie die Köpfe der Senioren des Seniorencafés mit einer Befragung zum Mediennutzungsverhalten zum rauchen. In der Lungenklinik Ballenstedt und die Kronbergstube des Schloss Ballenstedt wurden zum Drehset umgenutzt. Unter Hochdruck wurde dann die Nacht zum Tag gemacht mit schneiden, Ton, Color Grading – die Nerven lagen blank. Beim der Premiere im Kinomuseum Ballenstedt des Schloss und Schlossparkvereins ging es dann mit den „Einheimischen“ auf Tuchfühlung. Und schwups war die Woche auch schon wieder rum.
Und zu guter letzt laden wir Euch herzlich ein
zum Tag des offenen Denkmals am 8. September 2024 mit einer ganz besonderen Vernissage ARTEN & ORTE, WAHRNEHMEN. Die Hochschule Anhalt lädt mit dieser Ausstellung dazu ein Arten und Orte unserer Kulturlandschaft, insbesondere Trockenrasen, zu entdecken und im Lichte von Information und künstlerischer Interpretation wahrzunehmen. Die Ausstellung ist im Austausch und in Zusammenarbeit mit den Künstlerinnen Inken Hemsen und Katrin Röder sowie der Cellistin Christina Meißner entstanden. Inspiriert von Pflanzenarten und deren Lebensräumen haben sich die Künstlerinnen auf ihre ganz eigene Weise mit den Arten, Orten und Themen des Projektes auseinandergesetzt. Entstanden sind unterschiedliche Perspektiven, neue Sicht- und Hörweisen. Informationen zu verschiedenen Aspekten wie Vielfalt in der Kulturlandschaft, Landschaftswandel, Möglichkeiten und Grenzen des Artenschutzes stehen den Werken gegenüber. Zusammen wollen wir Sie vom 08. September bis 3. November 2024 zum Wahrnehmen von Art, Ort und Verantwortung auf das Gut Ziegenberg in Ballenstedt einladen. Die Vernissage findet am 08. September 2024 zum Tag des offenen Denkmals statt.
KULTUR FÜR ALLE ist ein Projekt des ROCKHARZ Open Airs mit dem Ziel, Kultur für jeden zugänglich zu machen. Inklusion und die Unterstützung kleinerer Veranstaltungen stehen dabei im Mittelpunkt. Die Gründer*innen des Festivals – möchten sicherstellen, dass jeder und jede die Möglichkeit hat, an kulturellen Erlebnissen teilzuhaben und davon zu profitieren. Dafür hat das Team eine eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Wir finden das unterstützenswert. Was meint Ihr?
Mitten im Sommer denken wir schon an Weihnachten. Deshalb laden wir Euch schon jetzt ein, wieder ein lebendiges Türchen im Advent in Ballenstedt, Opperode, Assmustedt, Badeborn, Rieder und Radisleben zu gestalten. Alle Informationen auf einen Blick.